Hier ist der Name Programm. Das Jagdschloss Falkenlust in Brühl wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Kurfürst Clemens August für seine geliebte Falkenjagd erbaut. Rund zwei Kilometer von seinem großen Bruder ist es entfernt, dem Schloss Augustusburg. Während dieses allerdings vor allem repräsentative Zwecke hatte, wurde im Schloss Falkenlust Augenmerk auf das schöne Leben gelegt. Ein „maison de plaisance“ sollte es sein, ein sogenanntes Lustschloss, wie es sie in Frankreich im 18. Jahrhundert oft gegeben hat. Diese Schlösser waren Orte der amourösen Begegnungen, der Hobbies und des leichten Lebens. So auch hier in Brühl. Das Jagdschloss wurde nebenbei nicht an irgendeinem Ort gebaut. Es befindet sich auf der Flugbahn der Reiher, die die bevorzugte Beute von Falken sind. Vom Dach des Schlosses aus konnte die Jagd besonders gut beobachtet werden. Die dort positionierte Aussichtsplattform ist, wie vieles im Schloss, der Amalienburg in München nachempfunden. Beide Schlösser sind stark vom Rokoko geprägt. Im Schloss Falkenlust kann man diese Zeitepoche beispielsweise an den prunkvollen Räumlichkeiten erkennen. Auch hier wurde das Thema der Falkenjagd übrigens wieder aufgegriffen. So sind im Deckengemälde des berühmten blau-weißen Rokoko-Treppenhauses Falkenjagdszenen zu erkennen. 1984 erkannte auch die UNESCO den Wert des Schlosses an. Seitdem ist das Falkenlust-Schloss auf der Liste der Weltkulturerbe zu finden.