Thilo Parg, Sirgensteinhöhle_3_2013-10-04, CC BY-SA 4.0



Touristische Unterrichtungstafeln (Hinweisschilder) befinden sich auf der A7.

UNESCO Welterbe Lonetal Höhlen und Eiszeitkunst
erstellt:
28.09.2023
aktualisiert:
25.07.2024
Seit 2017 ist es endlich geschafft. Die Höhlen und die Eiszeitkunst des Ach- und Lonetals sind endlich als UNESCO Welterbe ausgezeichnet. Und das, obwohl schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeutende archäologische Funde im Lonetal gemacht werden konnten. In der Zwischenzeit wurde hier, in den insgesamt sechs Höhlen der Welterbestätte, aber noch viel mehr gefunden. Solche Funde sind doch häufig? Nicht solche, wie sie hier in der Schwäbischen Alb passiert sind. Denn in den Höhlen fand man die ersten Zeugnisse plastischer, menschlicher Kunst: Figuren aus Mammutelfenbein, Statuetten, Schmuckperlen und eine kleine Flöte aus Knochen. Die Funde sind auf ein Alter von 40.000 Jahre datiert und sind somit die ältesten beweglichen Artefakte menschlichen Kunstschaffens – weltweit. Vor allem die Flöte erregte Aufmerksamkeit, denn sie ist das älteste Musikinstrument, was jemals gefunden wurde. Mit Figuren wie dem Löwenmenschen konnten Forscher die Weltsicht der Menschen von vor 40.000 Jahren besser nachvollziehen: Die Figur zeigt eine Mischung zwischen Mensch und Berglöwe. In dieser Zeit, dem Aurignacien, breitete sich der Homo sapiens über Europa aus, gleichzeitig wurde der Neandertaler immer weiter verdrängt. Heute können Teile der Funde im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren betrachtet werden. Übrigens: auch, wenn die Funde schon mehrere zehntausende von Jahren alt sind – aus dem Trend gekommen sind sie keineswegs. So sind Doppellochperlen, so wie sie in der Schwäbischen Alb gefunden wurden, auch heute wieder beliebt, um sich selbst Schmuck herzustellen.

 

 

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