Am dicksten sind die Wände im Laternenturm. Sie messen stolze 4 Meter und 80 Zentimeter. Auch der angrenzende Festungswall schafft diesen Durchmesser. Die Mauern sind nur einer der Gründe, warum Schloss Malbrouck ziemlich trutzig wirkt. Der Festungswall ist 12 bis 18 Meter hoch, er verbindet die vier Burgtürme miteinander. Das Tor im Norden ist durch eine Zugbrücke, einen Graben und noch allerlei anderes Bollwerk vor Eindringlingen geschützt. Und der Frauenturm warnt mit seinen Pechnasen ungebetene Gäste. Dennoch werden heutige Besucher freundlich empfangen. Seit 600 Jahren lebt der Burgbewohner hier, der ihnen auf einer Führung im zeitgenössischen Kostüm viel über die Vergangenheit verrät. Wie sie zur Zeit von Arnold VI. von Sierck gelebt haben, wird außerdem anschaulich durch Bilder und Vitrinen mit Funden aus dem 15. Jahrhundert. Ein späterer Bewohner des Schlosses kommt im Kahlfelsturm zu Ehren. Hier geben Animation und Film Gelegenheit, John Churchill, Herzog von Malborough, kennen zu lernen. Der hatte 1705 während des Spanischen Erbfolgekrieges sein Hauptquartier auf Schloss Meinberg. Als Oberbefehlshaber einer europäischen Koalition standen ihm 100.000 Mann zur Verfügung – dem französischen Feind aber nur die Hälfte. So wartete deren Anführer, Marschall Claude Louis Hector von Villars, einfach ab. Das dauerte so lange, dass Malboroughs Soldaten einer nach dem anderen das Weite suchten. Der oberste Feldherr folgte ihnen bei Nacht und Nebel, ohne dass jemand gekämpft hätte. Sein Spitzname war Malbrouck, weshalb das damalige Schloss Meinsberg nun in Malbrouck umgetauft wurde.