
M_H.DE, Reppichau,Kirche, CC BY 3.0
Touristische Unterrichtungstafeln (Hinweisschilder) befinden sich auf der A9.
Reppichau Kunstprojekt Sachsenspiegel
Förderverein Eike von Repgow e.V.
Informationszentrum
Akener Str. 3a
06386 Reppichau
info@reppichau.de
+49 (0) 34 90 9/ 70 70 0
http://www.reppichau.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Reppichau
Informationszentrum
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06386 Reppichau
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http://www.reppichau.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Reppichau
erstellt:
22.04.2017
aktualisiert:
16.11.2023
„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ – Diesen Satz kennen die meisten als Sprichwort. Was viele jedoch nicht wissen: Er lautet vollständig und korrekt: „Wer auch zuerst zu der Mühle kommt, der soll zuerst mahlen.“ So steht es nämlich im ältesten bekannten deutschen Rechtsbuch, dem Sachsenspiegel, der als erstes Prosawerk der niederdeutschen Sprache gilt. Es wurde bereits vor mehr als 700 Jahren geschrieben und war über die Jahrhunderte das in Deutschland am weitesten verbreitete Gesetzbuch für das Land- und das Lehnrecht. Besonders prächtige Ausgaben des Buches waren die farbig illustrierten und teilweise vergoldeten Bilderhandschriften. Von denen existieren heute nur noch vier Exemplare. Der Verfasser des Urtextes soll ein gewisser Eike von Repgow aus Reppichau gewesen sein. Obwohl bis heute nicht eindeutig geklärt ist, ob Eike von Repgow tatsächlich aus dem kleinen Dorf in der Nähe von Dessau stammte, entstand dort in den letzten Jahren ein einmaliges Kunstprojekt: Überall im Ort finden sich an den Hauswänden Wandgemälde, die wie die alten Bilderhandschriften aussehen. Und an allen Ecken stehen Figuren und Skulpturen, die nach Motiven des Sachsenspiegels gestaltet sind. Ein Streifzug durch das Dorf fühlt sich daher so an, als würde man durch ein aufgeschlagenes Buch gehen. An einem Hausgiebel ist zum Beispiel zu lesen, welche Strafen bei Diebstahl vorgesehen waren. Am ehemaligen Trafohäuschen sind die Bestimmungen für die komplizierten sieben Verwandtschafts- und Erbschaftsgrade illustriert. Und an einem Torbogen erfährt man, welche Rechte ein Bauer hatte, dem die Schweine und Gänse des Nachbarn das eigene Feld kahlgefressen hatten. Wer noch mehr dieser jahrhundertealten Rechtssprüche sehen möchte, sollte selbst einen Spaziergang durch Reppichau unternehmen. Als Ausgangspunkt empfiehlt sich das Informationszentrum des Eike-von-Repgow-Vereins, der interessierten Besuchern auch Führungen durch das Freilichtmuseum anbietet.
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