„An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn, ihre Dächer sind zerfallen und der Wind streicht durch die Hallen, Wolken ziehen drüber hin." So dichtete der Kunsthistoriker Franz Kugler als Student im Sommer 1826. Kugler würde staunen, wenn er heute einen Besuch auf der Leuchtenburg machen würde. Denn im Gegensatz zu seinem Lied sind die Dächer bestens gedeckt. Und nicht der Wind, sondern Touristengruppen streifen durch die Hallen der Leuchtenburg. Die Königin des Saaletals, so wird die Burg in der Nähe von Jena genannt. Zu recht! Außer der Wartburg gibt es in ganz Thüringen keine zweite Burg mit einer solch ausgezeichneten Lage. 240 Meter über der Saale steht die Burg auf dem 400 Meter hohen Lichtenberg. Schon von weitem ist sie zu sehen, auffällig ist besonders der Bergfried, der sich wie ein Zeigefinger in den Himmel erhebt. Der Blick von hier oben geht weit über die bergige Landschaft mit den die grünen Wiesen und den Ackerflächen; im Tal fließt die Saale. Als 1333 einmal die Burg verkauft wurde, erwähnte der Verkäufer extra die besondere landschaftliche Schönheit ihrer Umgebung. Gebaut wurde die Burg zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Zunächst gehört sie den Herren von Lodeburg, später den Grafen von Schwarzburg und den Wettinern. Dabei diente sie sowohl als Wohnsitz wie als Verteidigungsanlage. Wer heute die Leuchtenburg besuchen will, muss sich nicht auf heftige Gegenwehr der Burgherren einstellen. Im Gegenteil! Er ist herzlich willkommen. Die Burg ist touristisch gut erschlossen. Der Bergfried mit der Türmerstube kann besichtigt werden. Es gibt ein Museum und eine Burgschänke. Regelmäßig finden mittelalterliche Burgspektakel statt.