Clemensfranz, Waldfriedhof_Halbe_Glockenplastik, CC BY 3.0



Touristische Unterrichtungstafeln (Hinweisschilder) befinden sich auf der A13.

Kriegsgräberstätte Waldfriedhof Halbe
Waldfriedhof Halbe
Am Friedhof 2
15757 Halbe
info@volksbund.de

033765 84606

https://kriegsgraeberstaetten.volksbund.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Waldfriedhof_Halbe
erstellt:
10.07.2017
aktualisiert:
12.12.2023
Spätestens im April 1945 ist das Städtchen Halbe in die Geschichte eingegangen. Ganz in der Nähe nämlich fand damals die letzte Kesselschlacht des Zweiten Weltkriegs statt. Sowjetische Truppen hatten hier zahlreiche deutsche Soldaten und tausende Zivilisten eingeschlossen. Bei dem Versuch, aus dem Kessel zu fliehen, starben rund 60.000 Menschen: 30.000 Soldaten auf deutscher Seite, 10.000 Zivilisten und sowjetische Zwangsarbeiter. Auf Seiten der Roten Armee verloren etwa 20.000 Militärs ihr Leben. Das Gefecht folgte der "Schlacht von Berlin" in der etwa 60 Kilometer entfernten Hauptstadt. In den ersten Tagen des Mais 1945 wurden die vielen Toten durch die Zivilbevölkerung und unter Aufsicht der sowjetischen Armee begraben. Meist fanden sie dort ihre letzte Ruhestätte, wo man sie gefunden hatte. Erst sechs Jahre nach der Schlacht hat man schließlich begonnen, die weit um Halbe verstreut liegenden Gräber auf einem Zentralfriedhof zu vereinigen. Zu verdanken ist das vor allem dem Einsatz des damaligen Ortspfarrers Ernst Teichmann. Unterstützt von der Bevölkerung gelang es ihm - gegen den Widerstand der Behörden - die Gräber soweit irgend möglich zu registrieren. Heute ist Halbe eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Mehr als 28.000 überwiegend unbekannte Tote liegen hier begraben. Dazu kommen außerdem noch 4.400 Opfer des stalinistischen Internierungslagers Ketschendorf. Auf dem Gedenkfriedhof steht ein Glockenturm, er trägt den Namen »Die Trauernde: Die um Frieden flehende Mutter“. Der Turm steht für die Verbindung der Toten aus Halbe und der aus Stalingrad. Denn auch dort war es zu einer Einkesselung gekommen, die Opfer wurden später auf dem Soldatenfriedhof Rossoschka beigesetzt.

 

 

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