Tetzemann, Glockenmuseum_Gescher, CC0



Touristische Unterrichtungstafeln (Hinweisschilder) befinden sich auf der A31.

Glockenguss in Gescher
Westfälisches Glockenmuseum Gescher
Lindenstraße 4
48712 Gescher
sonntag@gescher.de

+49 (0) 2542/ 7144

http://www.glockenmuseum-gescher.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Westf%C3%A4lisches_Glockenmuseum_Gescher
erstellt:
03.11.2017
aktualisiert:
31.10.2023
Der eine oder die andere kennt vielleicht aus der Schulzeit noch folgende Verszeilen: Fest gemauert in der Erden Steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muss die Glocke werden. Frisch Gesellen, seid zur Hand. Sie stehen am Anfang des Gedichtes „Das Lied von der Glocke“ und stammen aus der Feder von Friedrich Schiller. Darin verbindet der Dichter eine sehr fachkundige Beschreibung des Glockengießerhandwerks mit einer allgemeinen Betrachtung des Menschenlebens. Wer sich für die Kunst der Glockengießerei interessiert, kann daher Schillers Gedicht lesen – oder in die Stadt Gescher fahren. Denn hier, im westlichen Münsterland, befindet sich das Westfälische Glockenmuseum. Es lädt seine Besucher zu einer klingenden Zeitreise durch die Glockengeschichte ein. Hier kann man erfahren, welche Rolle Glocken im kirchlichen und weltlichen Leben spielten, wie sie hergestellt werden und warum Glockengießer in früheren Jahrhunderten auch Experten für Mörser und Kanonen waren. Und selbst wer schon weiß, was Kirchen-, Schul- oder Schiffsglocken sind, staunt bestimmt darüber, zu welchem Anlass früher Armesünderglocken und Blutglocken geläutet worden oder wie Bienenglocken klingen. Alle die noch tiefer in die Techniken und teils mystischen Bräuche des Glockenhandwerks eintauchen wollen, können dies in Gescher in einer der letzten deutschen Glockengießereien tun. In der Manufaktur Petit & Gebr. Edelbrock, die hier bereits seit 1690 ansässig ist, können Besucher den Aufbau einer Glockenform in der Praxis erleben und den Glockenformern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Wer das besondere Glück hat, in Gescher einmal den Guss einer Glocke live erleben zu können, könnte dazu die letzen Zeilen von Schillers Gedicht rezitieren: Ziehet, ziehet, hebt! Sie bewegt sich, schwebt, Freude dieser Stadt bedeute, Friede sei ihr erst Geläute.

 

 

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