Kreuzschnabel, KTB-Bohrturm, CC BY-SA 3.0



Touristische Unterrichtungstafeln (Hinweisschilder) befinden sich auf der A93.

GEO-Zentrum-KTB Windischeschenbach
Geo-Zentrum an der KTB
Am Bohrturm
92670 Windischeschenbach
info@geozentrum-ktb.de

09681 400430

https://www.geozentrum-ktb.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentales_Tiefbohrprogramm_der_Bundesrepublik_Deutschland
erstellt:
07.07.2020
aktualisiert:
10.01.2024
In Windischeschenbach gibt es mit 9101 Metern das tiefste Bohrloch der Erde zu bestaunen. Außerdem steht hier mit 83 Metern auch der höchste Landbohrturm der Welt. Diese Superlative haben ihren Ursprung in einem geowissenschaftlichen Forschungsprojekt. Unter dem Titel KTB (Kontinentale Tiefbohrung) wurde dort seit den 1980er Jahren die Kontaktzone zweier Landschollen „erbohrt“. Es handelt sich um die Nahtzone zwischen Ur-Afrika und Ur-Europa, die vor 320 Millionen Jahren kollidiert sind. Die KTB stellte die Technik vor nie da gewesene Aufgaben: Bei Temperaturen bis zu 300°C und enormem Druck mussten härteste Gesteinsschichten durchdrungen werden. Eigentlich wollte man das Bohrloch sogar bis in 14 Kilometer Tiefe treiben. Doch das wurde durch unerwartet hohe Temperaturen in geringerer Tiefe verhindert. Deswegen wurde die Bohrphase inzwischen für beendet erklärt. Nun steht das Loch Wissenschaftlern und Industrie für Messungen und Experimente zur Verfügung. Erforscht werden zum Beispiel die zähflüssigen Eigenschaften der Erdkruste, die für Erdbeben verantwortlich gemacht werden. Indem man Wasser in großer Tiefe ins Gestein presste, gelang es sogar, Mini-Erdbeben auszulösen. Der riesige Bohrturm wird als Forschungsdenkmal erhalten. Für Besucher wurde ein Geozentrum eingerichtet, in dem Ausstellungen zu aktuellen Geo-Themen gezeigt werden. Bohranlage, Filme und eine Multimediaschau veranschaulichen die technischen und wissenschaftlichen Hintergründe des KTB.

 

 

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