Was passiert wenn man eine künstliche Seenlandschaft anlegt, um den Wassermangel der einen Region durch den Wasserreichtum der anderen auszugleichen? Wenn man Glück hat, entsteht neben der verbesserten Infrastruktur auch ein einzigartiges Natur- und Erholungsgebiet, wie es im Fränkischen Seenland der Fall ist. Sieben seit den 1970er Jahren angelegte Seen erstrecken sich über 45 Gemeinden in drei Landkreisen. Auf den beiden größten, dem Großen Brombachsee und dem Altmühlsee, ist auch Personenschifffahrt möglich. Um diese komplett neue Region zu schaffen, mussten alte Gebäude und Orte weichen. Davon zeugen bis heute einige Punkte in der Seenlandschaft. Zum einen ist also eine Lösung für das wasserarme Oberbayern gefunden worden, zum anderen entstand ein Erholungsgebiet, das für den örtlichen Tourismus wichtig wurde. So finden sich heute auch Campingplätze und Ferienwohnungen im Seenland. Kulturell kann die neue Landschaft übrigens auf eine lange Geschichte zurückblicken. So verläuft auch der Limes, also der römische Schutzwall, teilweise südlich der größeren Seen. Badeanlagen und Überreste von Villen aus der Römerzeit sind Zeitzeugen der alten Kulturlandschaft. Neben Schwimmen und Wassersport bietet sich das Fränkische Seenland auch für andere Freizeitaktivitäten wie Angeln oder Wanderungen entlang der Wanderwege wie dem „Seenländer“ an. Die vielfältige Natur aus großen Wiesenlandschaften und Wäldern rundet das Ausflugserlebnis in die Region ab. Wie durch ein Infrastrukturprojekt eine ganze Region sich neu erfinden konnte, das kann man im Fränkischen Seenland erleben.