Eine Belagerung, eine Verzweiflungstat und ein blanker Hintern – diese Dinge sind für Crailsheim bis heute ein Symbol für seine Unabhängigkeit. Doch was hat es damit auf sich? Crailsheim an der Jagst ist ein historischer, im Landkreis Schwäbisch-Hall gelegener Ort. Die Große Kreisstadt erstreckt sich auf beiden Seiten des Flusses und die Altstadt zeichnet sich durch zahlreiche historische Gebäude aus, wie etwa die Liebfrauenkapelle, die 1393 eingeweiht wurde. Auch der deutlich jüngere Wasserturm von 1912 ist ein beeindruckendes Bauwerk. Nach seinem Bau diente er der Versorgung von Dampfloks mit Wasser aus der Jagst und überragt bis heute dessen Ufer. Der frei zugängliche Vogelpark und die darin gelegene Villa auf der Wilhelmshöhe sind ein weiteres beliebtes Ziel in den Sommermonaten. Einkaufsmöglichkeiten, Bäder und Seen runden das Freizeiterlebnis in Crailsheim ab. Doch was hat es nun mit der Unabhängigkeit der Stadt auf sich? Der Horaffensage nach, wurde Crailsheim einst von feindlichen Nachbarn belagert. Um die Belagerer über die tatsächliche Hungersnot der Stadt hinwegzutäuschen, warf man ihnen gezuckertes Gebäck, die sogenannten Horaffen, entgegen. Außerdem stieg die wohlgenährte Frau des Bürgermeisters auf die Stadtmauer und zeigte den Feinden ihr rundes Hinterteil. Diese bemerkten so, dass die Belagerung sinnlos war und in der Stadt kein Mangel bestand. Bis heute werden die gebackenen Horaffen jährlich zum Stadtfeiertag an die Schulkinder in Crailsheim verteilt.