Spurzem - Lothar Spurzem, Bayreuth,_Markgr_Opernh_1995, CC BY-SA 2.0 de



Touristische Unterrichtungstafeln (Hinweisschilder) befinden sich auf der A9.

Bayreuth-Welterbe Markgräfliches Opernhaus
erstellt:
08.02.2021
aktualisiert:
31.07.2024
Was für ein Hochzeitsgeschenk! Zur Heirat der einzigen Tochter Elisabeth Friederike wollten Markgräfin Wilhelmine und Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth keine Kosten und Mühen scheuen. Also beauftragten sie den Stararchitekten Giuseppe Galli Bibiena mit dem Bau eines markgräflichen Opernhauses, dessen Glanz die Lebenszeit der Beteiligten weit überdauern sollte. Vor allem der Baustil war es, der beeindruckte. Denn das Theaterhaus war für die Zeit nicht nur außergewöhnlich groß, sondern es stand auch frei als einzelnes Gebäude. Dieser Fakt ist vor allem auf Markgräfin Wilhelmine zurückzuführen. Die intelligente und ambitionierte Frau wollte Bayreuth als Kulturort voranbringen. Das Opernhaus war die perfekte Gelegenheit dafür, denn es sah nicht nur prunkvoll aus, sondern markierte durch seine Bauart auch einen gewissen sozialen Wandel – von der „komischen Oper“ zur „Opera seria“, von der elitenfokussierten Kunst hin zu einer öffentlichen, für viele zugänglichen Kunst. Der Komponist Richard Wagner war von dem Theaterhaus so begeistert, dass er bald darauf Bayreuth als Ort der berühmten Bayreuther Festspiele auswählte. Doch der Glanz der Eröffnungsfeier im Jahr 1748 konnte nicht fortgesetzt werden. Denn die Größe und der Prunk des Gebäudes brachten auch einige Herausforderungen mit sich, vor allem fehlte an allen Ecken das Geld. Dass es so wenig bespielt wurde, war gleichzeitig jedoch ein Segen, denn so konnte es in seiner Originalverfassung lange Zeit überdauern. Heute ist es deshalb eines der wichtigsten baulichen Zeugnisse des Barocks und trägt seit 2012 auch den Titel „Welterbe“ der UNESCO.

 

 

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