Österreich ist nah und immer eine Reise wert. Deshalb verweist dieses Schild auf Schärding, eine Barockstadt im oberösterreichischen Innviertel. Zahlreiche Epochen haben das Gesicht der mittelalterlichen Wehrstadt geprägt. Alte Tore, stille Winkel und enge Gässchen verleihen dem alten Zentrum eine geheimnisvolle Atmosphäre. Das Prunkstück Schärdings ist die so genannte „Silberzeile”, wo sich barocke Giebel dicht aneinander drängen. Einst lebten hier die reichen Kaufleute der Stadt, wahrscheinlich geht der Name des Straßenzuges auf die zahlreichen Silberlinge in ihren Taschen zurück. Salz- und Holzhandel hatten im Mittelalter Wohlstand nach Schärding gebracht. Auf dem Inn wurden außerdem Tuffstein und Marmor, welsche Weine und orientalische Waren verschifft. Eine wichtige Rolle spielte von jeher die Granitverarbeitung. Funde belegen, dass in der Region schon in der Steinzeit Beile und Mahlsteine daraus gefertigt wurden. Viele Fundamente von römischen Kastellen oder Landvillen entstanden aus Schärdinger Granit. Den besten Beweis für die Dauerhaftigkeit des Materials liefern die Pfeiler der alten Innbrücke. Sie stammen aus dem Jahre 1310 und haben bis heute jedem Hochwasser standgehalten. In einem Granitmuseum lernen Besucher die alte Handwerkskunst der Steinbrecher und Steinmetze kennen. Aber auch die künstlerische Bildhauerei hat hier ihren Platz. Außerdem ist Schärding ein beliebter Anlaufpunkt für Radtouristen. Der Tauern-, der Donau-, und der Innradweg verlaufen durch die Stadt. Wanderer zieht es in das wildromantische „Untere Inntal”, das sich zwischen Schärding und dem 15 Kilometer entfernten Passau erstreckt.