Italien, Frankreich oder doch Kalifornien? Woher der beste Wein kommt, darüber scheiden sich die Geister. Sicher ist, dass Wein ursprünglich aus Georgien kommt und schon seit vielen tausend Jahren getrunken wird. Er wurde sogar für rituelle Praktiken genutzt, um sich einer Gottheit näher zu fühlen. Zwar ist er nicht als Arznei bekannt geworden, dennoch hielt sich lange der Mythos, dass Wein stärker machen würde. Im alten Ägypten haben Pharaos Wein mit in die Grabkammer bekommen. Und im antiken Griechenland wurde bei Opferfesten der frisch abgebaute Wein geopfert. Für die Landwirtschaft ist das Getränk schon immer wichtig gewesen. In Deutschland ist zum Beispiel der Baierwein wichtig. Der Baierwein stammt aus dem heutigen Altbayern. Entlang der Donau erstreckt sich das Weinanbaugebiet, zwischen Regensburg und Wörth an der Donau. Es zählt zwar zu den kleinsten in Deutschland, vermutlich haben hier aber schon die alten Römer Wein angebaut. Später im Mittelalter haben Klöster und Herrensitze den Weinbau betrieben. Um 1330 wurden hier pro Jahr ungefähr 70.000 Liter Wein hergestellt. Im 16. Jahrhundert gab es viele Probleme, mit denen die Weingüter zu kämpfen hatten. Das Klima verschlechterte sich und im selben Zug die Qualität. Dann kam der Dreißigjährige Krieg und viele der Weingärten wurden zerstört. Bier machte dem Wein Konkurrenz und fand bald eine stärkere Verbreitung in Bayern. Erst ab 1970 ging es wieder aufwärts. Heute wird hier überwiegend Weißwein angebaut. Im Baierwein-Museum in Bach an der Donau wird die jahrhundertealte Tradition dokumentiert. Das Museum ist selbst ein altes, umgebautes Presshaus, in dem die Trauben entsaftet wurden. Gezeigt werden historische Werkzeuge, die zur Weingewinnung benötigt wurden. Es gibt aber auch einen Weinlehrpfad, bei dem die wichtigsten Rebsorten und Weinarten der Region erklärt werden. Denn Wein ist nicht gleich Wein, das weiß nicht nur in Italien und Frankreich jeder - das gilt natürlich auch auch für das kleinste Weingebiet Deutschlands.